SV Edelweiß Arnstedt e.V.

1.Mannschaft : Spielbericht (2015/2016)

Verbandsliga
22. Spieltag - 09.04.2016 15:00 Uhr
VfB IMO Merseburg   SV Edelweiß Arnstedt
VfB IMO Merseburg 1 : 1 SV Edelweiß Arnstedt
(1 : 0)

Spielstatistik

Tore

Matthias Härtl

Assists

Nils Kauffmann

Gelbe Karten

Lucas Einenkel, Alexander Koch

Gelb-Rote Karten

Enrico Mania (90')

Zuschauer

80

Torfolge

1:0 (26')VfB IMO Merseburg
1:1 (61')Matthias Härtl per Kopfball (Nils Kauffmann)

VfB Imo Merseburg gegen Edelweiß Arnstedt 1:1! Imo schreibt den Aufstieg ab

Die knapp 20 zumeist älteren Besucher im Imo-Vereinsheim am Ulmenweg waren leicht durcheinander gekommen. Über die Leinwand flimmerte die Konferenz der Fußball-Bundesliga. Einer der Gäste wollte unbedingt ein 1:1 gesehen haben und das 2:0 der Hoffenheimer als Ausgleichstor der Eintracht aus Frankfurt herbeireden.

Doch nicht im Abstiegskampf der Profi-Eliteklasse stand das Unentschieden als Endergebnis, sondern im Aufstiegskampf der Verbandsliga. Der VfB Imo Merseburg musste mit einem 1:1 (1:0) gegen den SV Edelweiß Arnstedt Vorlieb nehmen. Dementsprechend nahm sich auch Trainer Tom Persich etwas mehr Zeit, um über die Partie zu sprechen, die den Rückstand zum SV 99 auf aktuell vier Punkte ansteigen ließ. Ist 99 noch aufzuhalten? Persich: „Wie soll das gehen? Die haben gewonnen und mit ihrem Torverhältnis praktisch fünf Punkte Vorsprung.“

Platzverweis als Knackpunkt

Dann kam er zum Knackpunkt des Spiels vor insgesamt 80 Zuschauern auf dem Kunstrasenplatz. Oder besser die zwei Knackpunkte. In der 39. und 40. Minute. Billy Gumbrecht hatte Lucas Einenkel gestoppt, dafür die Gelbe Karte von Schiedsrichter Robert Päßler gesehen. „Danach hat er noch etwas gesagt“, berichtete Persich. „Billy ist eigentlich ein ruhiger Zeitgenosse, er wurde auch etwas provoziert.“ Doch es gab Gelb-Rot - nur eine Minute nach der Verwarnung. „Das Schlimme daran ist, dass er nächste Woche fehlt und ich sehen muss, dass ich elf Mann zusammenbekomme“, erklärte Persich.

Verfehlt
Bis zum Platzverweis hatte Imo schnell und klug das Kommando übernommen und besaß durch Nico Kanitz die erste Einschussmöglichkeit, der Freistoß des Kapitäns ging aber drüber (2. Minute). Robert Kleßny ballerte im Anschluss über das Tor (7.), der Fernversuch von Pavel Pfeifer aus 16 Metern wurde gerade noch zur Ecke abgelenkt (17.).

Dann war Kanitz, Spitzname „Der Dicke“, wirklich „dicke“ da. Ein Freistoßpfiff, ein Schlenzer aus 18 Metern über die Mauer – Arnstedts Torhüter Tobias Witte flog mit Kanitz’ Ball in den eigenen Kasten (25.). Merseburg führte 1:0, konnte sich in der Folgezeit auf Kanitz und seine Abwehr-Nebenleute sowie Torwart Christian Bölke verlassen. Letzterer war gefragt und sicher, als Eilfeld (29.), Einenkel (31.) und Illiger (37.) ihr Glück aus der Ferne versuchten. Dann kam Gumbrechts Foul, das Meckern Sekunden danach, der Platzverweis. „Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir ein interessantes Verbandsliga-Spiel gesehen, danach ein langweiliges“, analysierte Persich.

Für den ersten, allerdings akustischen, Höhepunkt des zweiten Durchgangs fühlte sich dann Kapitän Kanitz verantwortlich. Er nahm sich im Zurücklaufen einen ganz besonderen Augenzeugen am Spielfeldrand mit drastischen Worten vor. Der Angemotzte trug eine kurze Hose und eine grüne Trainingsjacke: Es war Edelweiß-Cotrainer Christian Meise. Bis zum Wechsel stand er lautstark anweisend mal neben der Wechselbank, dann sogar hinter dem Imo-Tor. Der Assistenten-Trick funktionierte: Meise war immer hinter der Spielfeld-Absperrung und nicht im Spielprotokoll eingetragen.

Die Entstehung des Ausgleichstreffers schrie er nicht herbei. Nils Kauffmann schlug einen Diagonalball nach vorn, Matthias Härtl nickte locker ein. Es war der erste „lange Kanten“, vor denen Tom Persich in der Spielvorbereitung ausdrücklich gewarnt hatte, der ankam und zum 1:1 einschlug (61.). „Da hat unser Stellungsspiel nicht gestimmt“, sagte der Coach. „Doch auch das war eine Nachwirkung der Unterzahl. Es fehlt eben einer von denen, die den Gegner ständig anlaufen, um solche 50-Meter-Schläge zu unterbinden.“

Chance zum Sieg

Zumal die zehn Feldspieler nicht nur größeren Aufwand betreiben mussten. Sie kamen auch zu Fremdberührungen der seltenen Art. Zum Beispiel Mario Schaaf. Der rechte Mann in der Imo-Viererkette wurde beim Versuch, den Ball an der Auslinie abzuschirmen, von hinten leicht gestoßen und stürzte kopfüber in Richtung der oben erwähnten Zuschauer, die auf Höhe der Mittellinie dem Geschehen auf Plastikstühlen beiwohnten. Nach einer kurzen Behandlung durch Physiotherapeutin Ines Walther brummte zwar noch der Schädel. Wie die Kollegen kämpfte Schaaf zumindest um den Punktgewinn.

Es hätten sogar noch drei werden können. Denn in der Nachspielzeit - Schiri Päßler hatte durch Gelb-Rot gegen Enrico Mania personellen Gleichstand hergestellt - suchte Merseburg vorn nach der Dreier-Chance - und bekam sie. Robert Kleßny flankte von der Grundlinie ins Zentrum. Dort stand Nevenko Gatzke, seines Zeichens Stürmer, in optimaler Position und ballerte das Spielgerät über den Arnstedter Kasten. Tom Persich meinte zwar: „Den kann man machen.“ Doch nicht als Vorwurf. Gatzke, in der 80. Minute eingewechselt, hatte schon ein Spiel in den Knochen. Und zwar das der „Zweiten“ in der Kreisoberliga, da schoss es das 1:0 gegen Gröbers. Endstand war 1:1, auf der Leinwand im Vereinsraum lief noch keine Bundesliga-Konferenz. (mz)


Quelle: MZ Merseburg







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